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Aus der Geschichte von Petershagen
1376 wird Petershagen erstmals urkundlich im Landbuch Kaiser Karls
erwähnt. Das Dorf dürfte aber
schon zur Zeit der beiden in Strausberg um 1230 herrschenden Askanier
eingerichtet worden sein.
In der Gründungszeit, so hat der Chronist von Petershagen/Eggersdorf,
Pfarrer Alexander Giertz,
ermittelt, gab es neben dem Pfarrer und Krüger (Gastwirt) 120 Einwohner
auf etwa 10 Hofstellen.
Die erste Ansiedlung begann entlang der Straße von Tasdorf nach
Altlandsberg. Diese Straße war
eine wichtige Handelsstraße, die die schon damals wirtschaftlich
bedeutenden Rüdersdorfer Kalkberge
tangierte und bis Stettin führte. An der Stelle vor der Überquerung des
Fredersdorfer Fließes zur
Weiterfahrt nach Altlandsberg richtete der Dorfkrüger im Kreuzungspunkt
der beiden Landstrassen
auf dem alten Dorfanger eine Pferdewechselstelle ein. Noch heute gibt
es hier den alten Dorfkrug,
allerdings auf der gegenüberliegenden westlichen Seite der Dorfstraße.
Um 1230 wurde auf der kleinen Erhebung des Dorfangers das erste
Holzkirchlein errichtet. Um die
Kirche herum reihten sich entlang der Dorfstraße die Bauernhöfe mit
ursprünglich giebelständigen
Wohnstallhäusern. Mensch und Tier wohnten gemeinsam unter einem Dach,
auch alles lebenswichtige,
die Ernte, die Vorräte und alles Gerät wurde hier untergebracht.
1412 erhielten die von Ihlow Petershagen als Lehen. Sie betrieben
Ackerwirtschaft und bestimmten
250 Jahre die Geschicke des Dorfes.
1674 wurde das Gut an den Oberpräsidenten Freiherr Otto I. von Schwerin
verkauft, der schon Besitzer
einer großen Anzahl von Dörfern um Altlandsberg war. Der Freiherr war
Erzieher der kurfürstlichen
Kinder, so auch der des späteren ersten preußischen Königs Friedrich I.
1708 nötigte der König Friedrich I. den Enkel des Reichsgrafen Otto von
Schwerin sicherlich in
Erinnerung an seine hier glücklich verbrachte Kindheit und Jugend,
seine Güter an ihn zu verkaufen.
Es wurde ein königliches Domäneamt eingerichtet.
Schon unter dem Großen Kurfürsten begann eine gezielte Besiedlung
unserer Gegend mit Einwanderern
(Hugenotten). Unter Friedrich dem Großen erfolgte dann ab 1765 auch die
Ansiedlung von Kolonisten
aus der Pfalz. Sie bekamen wüste Flecken im Dorf zugewiesen, um dort
ihre Wohn - und Wirtschaftsgebäude
zu errichten. Friedrich II ordnete an, dass man ihnen kostenlos Bauholz
aus dem Krummenseeer Forst
zur Verfügung stellte. Es gab also schon in dieser frühen Zeit eine
„Eigenheimförderung“.
1867 wurde die Ostbahn gebaut. Schon 5 Jahre später richtete man eine
Bahnstation in Petershagen ein.
Das war aber kurioserweise der heutige Bahnhof Fredersdorf. Wenn man
die Karte ansieht, so ist das
durchaus plausibel. Das alte Dorf ist in nur 10 min. Fußweg vom Bahnhof
Fredersdorf zu erreichen.
Diese Verkehrsanbindung war für die weitere Entwicklung Petershagens
von ausschlaggebender Bedeutung.
Erst 1944 wurde zwischen den beiden Giebelseen eine neue Haltestelle
gebaut, der Bahnhof „Giebelsee„.
Seit 1967 heißt dieser Bahnhof „Petershagen Nord“.
Weitere Förderung des Gemeinwesens erfuhr Petershagen durch die
Gründung eines Grundbesitzervereins,
der die Besiedlung der westlich und nördlich vom alten Dorf gelegenen
unfruchtbaren mit Kiefernwald
bewachsenen Böden betrieb. Es gründete sich eine
Beleuchtungsgesellschaft mit Sitz auf dem Dorfanger
(hinter dem Stall des Büdnerhauses; das Gebäude ist nicht mehr
vorhanden) und an der Straße nach
Tasdorf wurde eine Wachsfabrik erbaut.
1901 wurde das erste Telefon installiert, 1903 die erste Straße, die
Hennickendorfer Straße (die
heutige Wilhelm-Pieck-Straße), gepflastert und 1919 erhielt Petershagen
elektrisches Licht.
In diesem Ältesten Teil des Dorfkerns sind außer der evangelischen
Kirche
das ehemalige Schul- und Küsterhaus mit der Angerscheune am Dorfplatz 1
(Zustand 2006)
das Büdnerhaus
die Hofanlage mit Wohnhaus Dorfstraße 60
der Dorfkrug mit dem Saal in der Dorfstraße 16/17 (Zustand 2006)
das alte Schulhaus in der Dorfstraße 51/52
und die Hofanlage Dorfstraße 33-36 (Zustand 2007)
der heutige Kinderbauernhof als Einzeldenkmale ausgewiesen.
Bebauungsplan
von 1901 (18MB PDF)
Quelle: Gemeinde Petershagen/Eggersdorf
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